In schwierigem Umfeld
ZAK beschließt Wirtschaftsplan 2024
Kaiserslautern, 22.12.2023
Trotz der nach wie vor schwierigen und von Unsicherheiten geprägten Gesamtsituation ist es der ZAK – Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern gelungen, ihr finanzielles Fundament weiter zu stärken. In seiner jüngsten Sitzung hat der Verwaltungsrat den Wirtschaftsplan 2024 beschlossen. Dieser sieht bei wieder leicht steigenden Umsatzerlösen in Höhe von knapp 53,5 Millionen Euro einen Bilanzgewinn der Anstalt in Höhe von rund 618.000 Euro vor. In der Gewinn- und Verlustrechnung schneidet sie damit um rund drei Millionen Euro besser ab als der Plan im laufenden Jahr.
Aufschlag der Entsorgungskosten
Erstmals schlagen sich neben den seit dem 1. Dezember erhobenen Maut-Gebühren die Auswirkungen des Gesetzes über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen, dem sogenannten Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), mit Abgaben von jährlich rund 1,5 Millionen Euro im Wirtschaftsplan nieder. Dies bedeutet einen Aufschlag um bis zu 33 Prozent auf die Entsorgungskosten, wie ZAK-Vorstand Jan Deubig informierte. Nach der Entscheidung der Bundesregierung am Mittwoch muss sich die ZAK nun auf weitere Erhöhungen der CO2-Bepreisung einstellen. Sie prüft nach eigenen Angaben die Notwendigkeit einer weiteren Anpassung der Gebühren und Planungen.
Im Wirtschaftsplan 2024 enthalten sind außerdem Rückführungen in Höhe von rund 300.000 Euro aus dem Sonderposten der Gebührenüberdeckungen. In der jetzt beginnenden Gebührenplanperiode 2024 bis 2026 sollen durchschnittlich 1,44 Millionen Euro pro Jahr entnommen werden.
Neue Investitionen
Die liquiden Mittel der ZAK belaufen sich zum Ende diesen Jahres auf rund 34 Millionen Euro. Für das neue Jahr sind Investitionen in Höhe von rund 8,4 Millionen Euro im Betrieb gewerblicher Art (BgA), in dem die Deponie, die Erzeugung erneuerbarer Energie und abfallwirtschaftliche Dienstleistungen abgebildet werden, und rund 8,3 Millionen im Hoheitsbereich geplant. Die Plan-Investitionen betreffen vorwiegend den Weiterbau der DK-I-Deponie sowie den Ausbau und die Modernisierung der mechanisch-biologischen Bioabfallbehandlungsanlage (MB2A).
Erhöhung der Stromerzeugung
Die Stromerzeugung über das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) und den Gasmotor soll im nächsten Jahr um satte 19 Prozent auf dann 26,3 GWh erhöht werden, die Menge der erzeugten Wärme steigt dagegen nur leicht auf 43,5 GWh. „Das ist deutlich weniger, als wir tatsächlich erzeugen könnten“, verweist Deubig auf die nach wie vor vertragsbedingt sehr niedrigen Verkaufserlöse und die geringe Abnahme der grünen Fernwärme.
Für das Jahr 2024 erwartet die ZAK mit einem Volumen von rund 102.000 Tonnen nahezu gleichbleibende Siedlungsabfallmengen. Leichte Rückgänge werden bei den Abfällen, die einer thermischen Behandlung zugeführt werden, erwartet. Dagegen sollen die biogenen Abfälle leicht steigen. Zusätzlich werden etwa 515.000 Tonnen mineralischer Abfälle auf der Deponie entsorgt.
Fördermittelverfahren für Wasserstoffprojekt
„Mehr Engagement und Unterstützung von der Bundes- und Landespolitik“, erhofft sich Deubig bei der Förderung des ehrgeizigen Wasserstoffprojektes der ZAK. Entsprechende Anträge seien bisher auf allen Ebenen aufgrund fehlender Fördermittel ins Leere gelaufen. Neuen Mut schöpft der ZAK-Vorstand durch neue Fördermittelverfahren der EU sowie des Landes. „Hier könnten wir uns als regionales Projekt bewerben und tatsächlich mit unserem Konzept die regionale Wertschöpfung stärken“, so Deubig.