Eine Skulptur als Lückenschluss und Verbindungselement
"Da hat etwas gefehlt"
Kaiserslautern, 31.08.2023
Die Aufstellung der Skulptur „Reverse Rotation“ (Rückwärtsdrehung) im Kreisel vor dem östlichen Stadteingang am Dienstag hat nicht nur das 14. Bildhauersymposium im Schweinstal würdig beendet. Für die ZAK, die das Kunstwerk angekauft hat, soll die Neugestaltung des Kreisels ein „verbindendes Element von Stadt und Landkreis“ darstellen.
Mehrmals täglich durchfährt ZAK-Vorstand Jan Deubig den Kreisverkehrsplatz L395, wie der Kreisel zwischen der Eselsfürth und der Autobahnanschlussstelle Kaiserslautern-Centrum im Behördendeutsch heißt. Als Teil der WM-Infrastrukturmaßnahmen 2006 errichtet, störte sich Deubig von Anfang an über die Asymmetrie. Während die drei Säuleneichen der A6 zugewandt sind, klaffte zur A63 hin eine Lücke.
Symbol für die Stadt und ihr Umland
„Da fehlte was und fast hatte es den Eindruck, dass hier absichtlich Platz gelassen wurde“, sieht Deubig die neu installierte Skulptur nicht nur als „Lückenschluss“ und „Verbindungselement“, sondern auch als Symbol für die Stadt und ihr Umland. Denn während der gegen den Uhrzeigersinn gewandte Bohrer die technische und industrielle Ausrichtung der Stadt dokumentiert, scheint dieser aufgrund seiner patinierten Optik mit den Blättern der Säuleneichen zu spielen.
Dabei war die Skulptur des nordmazedonischen Bildhauers Aleksandar Eftimovski, deren Form an eine Bohrerspitze erinnert, ursprünglich horizontal angelegt. Doch bereits bei der Auswahl der Objekte durch den Verein Skulpturen Rheinland-Pfalz mit Christopher Naumann und Jürgen Picard an der Spitze hatte Deubig gedanklich das aus Stahl gefertigte Kunstwerk in den Himmel ragen sehen. „Schon damals hatte ich den Kreisel fest im Blick.“
In einer interkommunalen Netzwerk-Aktion zwischen mehreren Landkreisen und der Stadt Kaiserslautern wurden markante Punkte für die Aufstellung verschiedener Kunstobjekte ausgesucht. Was anfangs als Grenzpunkt gedacht war, soll nun, wenige Meter von der Grenze zwischen Stadt und Landkreis entfernt, das Verbindende betonen.
Pflege des Kreisels übernommen
Deubig war es wichtig, die Installation direkt nach dem Bildhauersymposium im Steinbruch Picard und im Beisein des Künstlers durchzuführen. Während die Autobahnauffahrt kurzfristig gesperrt wurde, konnte das rund eine Tonne schwere Kunstwerk mit einem Kran aufgestellt werden. Ein Lauterer Bauunternehmen hatte zuvor kostenlos das Fundament errichtet, Statiker überprüften die Standfestigkeit. Zwei Rohrstücke aus dem Biomasseheizkraftwerk der ZAK, die in das Fundament und in die Skulptur eingearbeitet wurden, konnten dadurch mit einem Schraubflansch verbunden werden. Etliche Radfahrer nutzten die Gelegenheit, erste Fotos vom neugestalteten Kreisel zu schießen.
Damit die Skulptur und ihre Umgebung ein Fotomotiv bleiben, hat die ZAK die Pflege des Kreisels von der Stadt übernommen. In den nächsten Wochen wird eine Blühwiese angelegt, auch Heidekraut könnte als Hommage an die Mehlinger Heide schon bald dort blühen. Bereits vor zwei Jahren hat die ZAK zwei Skulpturen, die in Krickenbach hergestellt wurden, für die Bevölkerung erworben. Diese sind im Eselsbachtal zu bestaunen.