Die Energie- und Wärmewende vor Ort gestalten
Enge Bindung an die Region
Anlässlich des Zukunftsforums ländliche Entwicklung im Rahmen der Grünen Woche in Berlin haben der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) auf die Bedeutung der ländlichen Räume für den Erfolg der Energie- und Klimawende hingewiesen. Damit der Um- und Ausbau klimafreundlicher Versorgungsinfrastrukturen gelingt, müssen nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, sondern auch die Menschen vor Ort mitgenommen werden.
„Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, sind überzeugende Argumente für die Menschen in den ländlichen Räumen erforderlich. Wir müssen gemeinsam vermitteln, dass kommunale Aktivitäten beim Klimaschutz wichtig sind, weil so Wertschöpfung in die Region gelangt“,
sagten der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, und der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing.
Kommunen und kommunale Unternehmen haben hierzu über Jahrzehnte ein Erfolgsmodell entwickelt: langfristiges Engagement und eine enge Bindung an die Region und ihre Menschen. Das sind die Schlüsselfaktoren für den klimafreundlichen Umbau der Versorgungsinfrastrukturen, gerade in Krisenzeiten. Wichtig ist, dass die Menschen spüren, dass die Infrastruktur modernisiert wird und zusätzliche Wertschöpfung in den Kommunen und Regionen entsteht.
Die Menschen und Unternehmen müssen profitieren
„Die Menschen und Unternehmen vor Ort müssen vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem dezentralen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft profitieren. Ein Baustein ist dabei die verpflichtende finanzielle Beteiligung der Kommunen an Windenergie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Wenn mit den Einnahmen beispielsweise die Schule oder die Kita energetisch saniert wird, überzeugt das nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern schafft zugleich einen weiteren Beitrag für den Klimaschutz“, sagte Landsberg.
„Die Wärmewende kann einen echten Mehrwert für Menschen und den Klimaschutz in ländlichen Räumen bieten. Grundvoraussetzung sind neben der Erstellung kommunaler Wärmepläne und anschließend vor allem gute Investitionsbedingungen für den Aus- und Umbau von Strom-, Gas- und Wärmenetzen. Die ländlichen Gebiete sind heute vielfach Vorreiter bei der Nutzung von erneuerbaren Energien. Aufgrund der ambitionierten Klimaziele muss dennoch weiterhin kräftig in die ländliche Energieerzeugung und die dortigen Energienetze investiert werden“, sagte Liebing.
Ambitionierte Ziele
Im Bereich der Wärmewende hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 50 Prozent klimaneutrale Wärme erreicht werden und im Jahr 2045 sollen alle Netze vollständig klimaneutral sein. „Die Zukunft der Deutschlands steht und fällt mit einer flächendeckend funktionierenden Infrastruktur, die ganz wesentlich von den Kommunen und kommunalen Unternehmen bereitgestellt wird. Das muss die Politik stärker als bisher bei der Gesetzgebung berücksichtigen“, so Landsberg und Liebing.
Die ZAK erzeugt als Rückgrat der regionalen Energie- und Wärmewende mit ihrem Biomasseheizkraftwerk aus Altholz, Biobrennstoff sowie Bio- und Deponiegas bereits jetzt beträchtliche Mengen an Strom und Wärme. Die Stromerzeugung beträgt jährlich rund 18,2 Millionen Kilowattstunden. Bei der Fernwärme waren es zuletzt 52,8 Millionen Kilowattstunden. Die ZAK verbraucht nur rund 35 Prozent des Stroms und drei Prozent der Wärme selbst. Die übrige Energie wird in das Strom- beziehungsweise Fernwärmenetz der SWK – Stadtwerke Kaiserslautern eingespeist und versorgt die Menschen mit umweltfreundlicher Energie. Dadurch sei die ZAK, so Deubig, „ein wichtiger Teil der Energieversorgung in Kaiserslautern“. Insgesamt spart die ZAK am Standort durch die Deponiegasverwertung, die Produktion von grüner Energie und die CO2-Bindung aus Kompostprodukten knapp 37.000 Tonnen CO2 ein.